Ausbauen!

Ein Geschenk

Die Schule der Nation ist die Schule.

Willy Brandt

Recht hatte er, unser Willy! 1969 schon, bei seiner erste Regierungserklärung hat er klar gemacht, wie wichtig die Rolle der Schulen ist. Und welche Schule könnte wichtiger sein als eine Grundschule? Eben!

In Mühlhofen haben wir etwas, was ich gerne als Geschenk bezeichne. Wir haben hier eine modern sanierte kleine Grundschule, die unseren Kindern eine fast schon familiäre Atmosphäre bietet. Sie ermöglicht das Lernen in kleinen Gruppen und eine intensivere Betreuung, als es an großen Schulen jemals möglich sein könnte. Wie effektiv und wertvoll das Lernen in kleinen Gruppen ist, lernt jede Lehrperson schon zu Beginn der Ausbildung. Kleingruppen ermöglichen es, auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder gezielt einzugehen und so den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Neben dem geschützten Rahmen bieten sich kleine Schulen geradezu an, fortschrittliche pädagogische Modelle umzusetzen und somit unsere Kinder noch besser auf die Zukunft vorzubereiten. Ich bin sicher, dass das engagierte Kollegium der Grundschule hier großartige Ideen hat. Nur Mut!

Noch ein Geschenk

Willen braucht es. Und Zigaretten!

Helmut Schmidt

Wenn jetzt noch, wie in Mühlhofen, überaus engagierte Eltern dazu kommen, sind die Rahmenbedingungen perfekt. Einige von ihnen haben in ihrer Freizeit und teilweise mit eigenen Mitteln das Heft in die Hand genommen und mitgeholfen, den Schulhof der Grundschule freundlicher und kindgerechter zu gestalten. Vielen Dank! Das ist eine tolle Initiative, die zeigt, was alles möglich ist, wenn sich ein paar Leute finden, die was verändern wollen. Ich bin froh, dass wir in Mühlhofen solche Menschen als Nachbarn haben.

Nachfolgend ein paar Fotos vom neuen Schulhof:

 

Schleifchen drum

Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

Karl Marx

Der Bedarf für die Schule ist zweifelsfrei da und er wird steigen. Da lehne ich mich mal aus dem Fenster. Wir sind gerade dabei, drei neue Baugebiete für Mühlhofen auszuweisen und wenn wir unsere baulandpolitischen Vorstellungen durchsetzen können (und die Chancen stehen gut!), werden wir sehr bald mehr Kinder in Mühlhofen haben. Was für einen Sinn würde es ergeben, diese nach Oberuhldingen in die Schule zu karren? Stattdessen müssen wir die Schule in Mühlhofen stärken und ausbauen. Wir müssen sie mit allem ausstatten, was es braucht und dabei sollten die Kosten erstmal nebensächlich sein. Das soll nicht heissen, dass ich die Türknäufe vergolden das Geld mit vollen Händen rauswerfen will. Aber für all jene, bei denen das noch nicht angekommen ist: Investitionen in Schulen sind Investitionen in unser aller Zukunft und die sollte uns doch einiges wert sein.

Als sachlicher Träger der Schule muss die Gemeinde mithelfen, durch die Ausstattung, aber auch durch ein paar bauliche Veränderungen, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich unsere jungen Mitbürger*innen und das Kollegium optimal entfalten können. Ein paar Vorschläge:

  • Der Schulhof:
    Zumindest der untere Teil muss außerhalb der Schulzeiten geschlossen sein. Mir ist klar, dass das ein Treffpunkt der Mühlhofer Jugend ist (traurig genug, dass die sich da treffen müssen!). Da braucht es dringend ein alternatives Angebot (der Jugendtreff zwischen UU und OU ist das nicht). Also Zaun mit Tor (Feuerwehrzufahrt) drum und zugemacht, vor den Zaun eine Hecke pflanzen. Das gilt auch für die übrigen Teile. Kinder brauchen einen geschützten Raum. Der Schulhof in der jetzigen Form ist das nicht. Die Kinder müssen dort unter sich bleiben. Wenn man von überall reingucken und reinspazieren kann, ist er eben nicht geschützt. Das betrifft auch den oberen Schulhof. Der muss auch dringend sichtbar umrahmt werden. Ein Stabmattenzaun reicht nicht. Da muss was Grünes her (aber bitte nicht das!).
    Unterhalb der frisch gepflanzten Obstbäumchen könnte man für jede Klasse ein kleines Gärtchen anlegen. Kostet nicht viel, bringt aber viel! Die Wiese hinter den Bäumchen ist in Privatbesitz. Muss sie ja nicht bleiben. Hier ließe sich sicher einiges für die Schüler*innen verwirklichen.
    Der untere Schulhof braucht dringend einen großen Baum als Schattenspender, möglichst mit einer Baumbank drum. Ja, ich weiss, die Feuerwehr. Aber die können mittlerweile auch Kurven fahren und wenn man den Baum entsprechend setzt, geht das bestimmt. Fragen wir doch einfach mal! Natürlich sollen die Kids sich in den Pausen austoben. Was zum Hinsetzen wär trotzdem sinnvoll und dazu hat es im Moment nicht wirklich viele Möglichkeiten.
    Der Belag ist jetzt zwar durch die Eltern ansprechend gestaltet worden, trotzdem ist das nicht das Optimum für einen Schulhof. Das Wasser vom Hang staut sich bei Regen, die Fläche ist versiegelt. Das geht auch anders.
  • Der Haupteingang:
    Der Eingangsbereich hat Potenzial. Neutral formuliert. In Mühlhofen ist man Fan von Holzgeländern. Die braucht es aber vor der Schule nicht. Die Zahl der Kinder, die morgens ihr Pony daran anbinden müssen, ist überschaubar und da tut es sicher auch ein Fahrradständer. Insgesamt gibt es mehrere Punkte, die Verbesserungspotenzial haben. Einfach mal selber schauen, springt einem dann deutlich ins Auge.
  • Die Schule:
    Wie schon erwähnt, das Gebäude ist per se schon ein Traum, zudem noch vor relativ kurzer Zeit aufwändig saniert. Aber mit der Ausstattung hapert es ein bisschen. Die digitalen Endgeräte gehören in den wohlverdienten Ruhestand, eine Küche sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Alles Dinge, die der sachliche Träger ranschaffen muss.

Fertig!

Man kann es so oder so machen. Ich bin für so.

Gerhard Schröder

Wenn engagierte Eltern, ein engagiertes Kollegium und eine engagierte Gemeinde zusammen treffen, wird’s was. Die Schule in Mühlhofen hat alles, was es braucht, aus dem kleinen Geschenk einen echten Schatz zu machen. Ich bin für so!

Neustart

Wo warst du denn die ganze Zeit?

13 Monate sind eine sehr lange Zeit. Jetzt könnte ich zu einer ausschweifenden Erklärung ansetzen, weshalb hier so lange nichts passiert ist, obwohl es doch reichlich zu kommentieren gegeben hätte und aktuell auch gibt. Machen wir es kurz: ich war wirklich eine Weile sprach- und ratlos und je länger man etwas vor sich herschiebt, desto schwieriger wird es, einen Anfang zu finden.

War was?

Nützt aber alles nix, die Welt dreht sich weiter und sie dreht sich ganz schön schnell. Seit über einem Jahr hält ein Virus, über das wir noch immer erstaunlich wenig wissen, buchstäblich die Welt in Atem. Dinge, die uns selbstverständlich waren, sind mittlerweile undenkbar (schauen Sie sich einfach mal eine Folge ihrer Lieblingsserie von vor der Pandemie an! Igitt, wie viele Menschen auf einen Haufen! Und alle schütteln sich ständig die Hände und niemand hält Abstand! Haben wir das „früher“ wirklich so gemacht?). Dafür haben sich manche, möglicherweise wünschenswerte Entwicklungen rasant beschleunigt und Missstände treten sehr deutlich hervor (gerne erinnere ich an den Verantwortungsbereich der bald Ex-Kultusministerin). Die gegenwärtige Situation verlangt von vielen von uns weit mehr als das, was zu leisten und zu erdulden wir uns bis dahin  in der Lage sahen. Viele Lebensbereiche ändern sich in beispielloser Geschwindigkeit radikal und es ist noch nicht mal im Ansatz zu erkennen, wohin das alles führt. Hinzu kommt eine monströse Zahl an Menschen, die ihr Leben unter Qualen verloren haben. Großteils auf Intensivstationen, ohne die ihnen Nahestehenden noch einmal sehen dürfen. Noch immer sterben unvorstellbar viele. Jeden Tag. 
Dazu kommen die vielen alten Menschen, denen die letzte schöne Zeit durch notwendige Maßnahmen verkürzt oder ganz genommen wird. Weil wir es nicht schaffen, sie schneller zu impfen und weil wir sie sonst nur durch Isolation schützen können. 

Wie geht’s denn jetzt weiter?

Keine Zeiten für Kommunalpolitik also? Mitnichten! Zwar sehen wir täglich, wie die „große Politik“ teilweise ratlos versucht, der Pandemie Herr zu werden, aber gerade jetzt ist Kommunalpolitik noch wichtiger, als sie sonst schon ist. Warum? Weil Kommunalpolitik schnell und flexibel sein kann. Weil sie näher dran ist an den Menschen, als es jede andere Politikebene je sein könnte. Kommunalpolitiker agieren nicht im vielzitierten luftleeren Raum. Auch sie sind vernetzt und können die Sorgen und Anliegen der Menschen, die sie vertreten, in Gremien und Organisationen weitertragen.

Seit dem 26. Januar 2021 habe ich nun die ehrenvolle Aufgabe, zusammen mit 17 weiteren Kolleginnen und Kollegen die Interessen der gesamten Gemeinde im Rat zu vertreten. Spätestens jetzt also ist es an der Zeit, diesen Blog wieder mit Leben zu füllen und dadurch eine weitere Möglichkeit des Dialogs mit meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu nutzen.

In der Vergangenheit habe ich an dieser Stelle schon mehrfach über Transparenz geschrieben. Das meine ich noch immer ernst. Daher möchte ich zukünftig auch offen über das Geschehen im Rat berichten. Verständlicherweise muss ich die Vertraulichkeit nicht-öffentlicher Beratungen wahren. Allerdings finde ich, dass diese auf ein absolut notwendiges Minimum zu beschränken sind. Neuer Bürgermeister, neue Chancen.

Und damit sind wir schon mittendrin in der Zukunft. Bleiben Sie dran, es wird spannend! Versprochen!

Weg zwischen Mühlhofen und Oberuhldingen wird befestigt

Manchmal passiert eben doch was und manchmal passiert es einfach überraschend. Die Verbindung zwischen Ottenbohlstraße und dem Unteren Ried hat in den letzten Tagen Besuch von schweren Baumaschinen bekommen, die den Weg verdichtet haben. Angekündigt war das meines Wissens nicht, aber es muss sich wohl um diese ominöse „Hochwertige Instandsetzung“ handeln, die (für irgendwann mal) angekündigt worden ist (siehe hier).

Damit ist der Weg zumindest am Tag bei trockenem Wetter nutzbar und das Ergebnis bleibt deutlich hinter dem zurück, was die SPD gefordert hat, aber besser als nichts. Vielleicht wird’s ja doch noch was mit Beleuchtung und Asphaltierung. Ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt. Die CDU jedenfalls feiert sich auf Facebook (mal wieder) ordentlich (für die Umsetzung der Impulse der SPD) ab. 

Die Bürgerinnen und Bürger Mühlhofens feiern die Instandsetzung des Verbindungsweges (Symbolbild)

 

Neues zu den Wegen in Mühlhofen

Ottenbohlstraße

Nachdem ich hier und hier schon einmal ausgiebig über die Wege in und nach Mühlhofen geschrieben habe, möchte ich heute vermelden, was es an Neuigkeiten gibt.

Zuerst zur Sanierung der Ottenbohlstraße. Folgendes gibt es zu berichten:

NIX!

Vorgesehene Mittel im Gemeindehaushalt 2020 für die Sanierung der Ottenbohlstraße (Symbolbild)

 

Zu entnehmen der Haushaltsrede des Bürgermeisters. 

Verbindungsweg Mühlhofen – Oberuhldingen

Auch zum Verbindungsweg zwischen Mühlhofen und Oberuhldingen macht der Haushaltsplan für 2020 eine ganz konkrete Ansage:

Wieder NIX!

Vorgesehene Haushaltsmittel für den Verbindungsweg zwischen Mühlhofen und Unteruhldingen (Symbolbild)

 

Zum Vergleich die Mittel für den „Bürgermeister-Lamm-Gedächtnis-Boulevard“ in Unteruhldingen (auch bekannt als „Uferneugestaltung„):

Wir ham's ja!

Bereits eingesetzte sowie im Haushalt 2020 vorgesehene Mittel für die Uferneugestaltung in Unteruhldingen (Symbolbild)


Irgendwelche Zusammenhänge (weil A so viel kostet, reicht es nicht mehr für B) sind freilich nur Spekulation.

Verkehrssicherheit statt Meinungsfreiheit

Kritik…

Wer in der letzten Woche am Mühlhofer Loch vorbeigekommen ist (also mindestens jede/r Mühlhofer/in), konnte dort für kurze Zeit ein paar sehr lustige (und sehr professionell ausgeführte) Transparente am Bauzaun hängen sehen (siehe Galerie).  Auf denen waren in Mundart ein paar Sprüche gedruckt, die ironisch auf den Zustand der Ortsmitte von Mühlhofen und wie es dazu gekommen ist, dass sie jetzt so aussieht, Bezug nehmen. Spöttisch wird die Situation auf badisch kommentiert (Bilder von privat).  

…und wie damit umgegangen wird

So weit, so lustig. Überhaupt nicht lustig fand man das offensichtlich im Rathaus. Kurz darauf wurden die Plakate von Mitarbeitern des Bauhofs entfernt. Begründet wurde das mit der „Verkehrssicherheit“ (Südkurier-Artikel hierzu). Sehr kreativ, muss man schon sagen. Die großformatige Tafel, die über das Projekt „Aach-Arkaden“ informiert hat die Verkehrssicherheit wohl nicht beeinträchtigt. Hat sich da jemand auf den Schlips getreten gefühlt? Kritik in dieser Form zu unterdrücken ist jedenfalls meistens schiefgegangen. Sehr schöner Artikel dazu ebenso im Südkurier.

Wer war’s denn eigentlich?

Die Frage würde mich auch mal brennend interessieren. Den Menschen in Mühlhofen ist das Loch seit langem schon nicht nur ein Dorn im Auge sondern ein gewaltiges Ärgernis. Auch wenn es jetzt gestaltet werden soll, bis endlich tatsächlich was passiert, bleibt es doch symptomatisch für die stiefmütterliche Behandlung unseres Ortsteils.

Leider sind die Verantwortlichen bisher noch nicht auf meine Kontaktanfrage eingegangen. Einen direkten Austausch gab es bisher noch nicht. Daher also nochmal über diesen Weg: Meldet Euch! Ich würde gerne mal mit Euch sprechen. 

Update 15.11.2019, 15 Uhr:

Das ging jetzt aber fix! Die Werbetafel für die Aach-Arkaden ist jetzt auch weg. Reicht auch mal irgendwann mit dieser ständigen Gefährdung der Verkehrssicherheit. Nach ein paar Jahren.

NIMBY oder: Die Liebe zu den schlittenfahrenden Kindern

Viele Wege führen weg aus Mühlhofen

Wer bisher zu Fuß von Mühlhofen nach Oberuhldingen (oder umgekehrt, soll es ja auch geben) will, weil er beispielsweise zum Bahnhof möchte oder weil es nach 20 Uhr nur sehr umständlich möglich ist, mit dem ÖPNV nach Mühlhofen zu kommen, hat dafür drei Alternativen (der Autor hat sie alle drei zu verschieden Jahres- und Tageszeiten getestet):

  • Entweder an der L201 entlang, was weder tagsüber noch in der Nacht ein Vergnügen ist und, je nach Startpunkt in Mühlhofen, ein ganz schöner Umweg sein kann.
  • Oder aber am Ende der Weitfeldstraße am Wertstoffhof vorbei entlang der Kreisstrasse, was tagsüber zumindest im ersten Abschnitt ohne Gehweg ganz schön Nervenstärke verlangt, da hier von vorbeifahrenden Autofahrern gern mal knapp an den Fußgängern „vorbeigeheizt“ wird. Nachts ist der unbeleuchteten Weg ohnehin niemandem zuzumuten. Ganz abgesehen davon, dass wir hier von einem wirklich großen Umweg sprechen.
  • Als dritte Möglichkeit gibt es, gutes Schuhwerk, geländegängigen Kinderwagen oder entsprechend robustes Fahrrad vorausgesetzt, einen Feldweg als Verlängerung der Ottenbohlstraße bis zur Riedstraße. Der ist bei trockenem Wetter und Tageslicht als Alternative ganz brauchbar, aber eben nur, wenn das Schuhwerk oder das Beförderungsmittel passend gewählt ist. Teilweise hat der Regen Gräben ausgewaschen, auf dem Weg liegen sehr grobe Kiesel. Beides fordert eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Gehen, will man keine Verletzung riskieren. Nachts geht es nur mit Vollmond bei klarem Himmel oder mit Taschenlampe. Bei Regenwetter ist der Weg teilweise unpassierbar, in jedem Fall aber eine Herausforderung.

Die folgenden Bilder zeigen den Weg, wenn er einen guten Tag hat:

Der Start in Mühlhofen am Ende des Lindenwegs

Auswaschungen und Gräben

Grobes Material auf dem Weg

Für die vielen Menschen, die in Mühlhofen nördlich der Bahn wohnen, ist der Weg die kürzeste Möglichkeit, nach Oberuhldingen zu gelangen. Sei es, um dort in die Bahn zu steigen, einen der zu bestimmten Zeiten seltenen Busse zu erwischen oder einfach nur einzukaufen (wozu es in Mühlhofen keine Möglichkeit gibt), sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad. Grob geschätzt etwa einhundert Personen nutzen den Weg täglich.

Der lange Weg zum kurzen Weg

Ein Asphaltieren des Weges würde für viele Menschen in Mühlhofen und Oberuhldingen eine Verbesserung des Alltags bedeuten. Der Weg wäre bei schlechtem Wetter besser nutzbar. Für Fahrradfahrer (und kleine Rollerfahrer) würde die Sturzgefahr deutlich gesenkt. Um Autoverkehr zu verhindern, könnte ein Poller aufgestellt werden. Der betroffene Landwirt und die Gartenbesitzer entlang des Weges würden hierfür einen Schlüssel bekommen. Wer könnte da etwas dagegen haben?

Die ernüchternde Antwort: so einige Leute!
Dr. Wolfram Klaar hat sich des Themas angenommen und einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht. Ein Gespräch mit Ortsbaumeister Zieger ließ hoffen, war er dem Vorhaben gegenüber doch sehr aufgeschlossen. Im Vorfeld wurde Dr. Klaar von Seiten seiner Kolleginnen und Kollegen im Rat mit teilweise sehr emotional vorgetragener Kritik konfrontiert und durfte sich mit schwer nachzuvollziehenden Argumenten auseinandersetzen:

  • Eine Gemeinderätin entdeckte ihr Herz für die schlittenfahrenden Kinder von Mühlhofen, die, wäre der Weg asphaltiert und demzufolge im Winter zu räumen, „ja dort nicht mehr Schlitten fahren könnten“. Das wäre natürlich ein herber Schlag für die heranwachsenden Mühlhoferinnen und Mühlhofer.
  • Einer anderen Person im Rat waren die Kosten von 133.000 Euro, die Ortsbaumeister Zieger veranschlagt hat, „für die paar Leute“ zu viel Geld. Die sollten bitteschön an der L201 entlang laufen. Da würde demnächst auch die Geschwindigkeit der Autos und LKWs reduziert (aber die Anzahl genauso wenig wie die Abgase). Der Blick auf einen Gemeindeplan würde die Person ihre Argumentation vielleicht überdenken lassen.
  • Die dritte Person aus dem Rat wollte schlicht nicht, dass so viele Radfahrer und Fußgänger über diesen Weg ins Ried kommen. Wege schön und gut, aber bitte NIMBY (not in my backyard)! Diese Sichtweise ist jetzt auch nicht wirklich im Interesse der Allgemeinheit.

Dr. Klaar ließ sich nicht beirren und hat den Antrag in den Rat eingebracht. Herausgekommen ist, wie so oft, ein Kompromiss. Ob ein guter oder schlechter, das soll jeder selbst entscheiden.

Verbindungsweg soll „hochwertig instandgesetzt“ werden

Der Gemeinderat hat jedenfalls mehrheitlich gegen die Asphaltierung gestimmt. Stattdessen soll der Weg für 20.000 Euro „hochwertig instandgesetzt“ werden. Wie das genau aussieht bekommen wir aber nicht vor 2020/21 zu sehen. Vorher sind nämlich „umfangreiche Planungen, Verhandlungen und Genehmigungen“ notwendig. Dauert also länger, einen Weg zu planen, als Baugebiete auszuweisen

Ergänzung: Südkurier berichtet

In einem Artikel berichtet der Südkurier über die Gemeinderatssitzung und den Beschluss, den Weg instandzusetzten.  Als weitere Begründung ,weshalb der Weg nicht asphaltiert werden soll, bringt der Bürgermeister, das Argument, dass der Weg nicht mit einem Poller abgesperrt werden könne. Ansonsten wäre er für die Landwirtschaft nicht mehr befahrbar. Bituminös beschichtet würde er dann als Schleichweg genutzt. Was er jetzt, ohne Poller, aber ohnehin schon wird. Wenn Sie es nicht glauben, fragen Sie die direkten Anwohner, die können ein Lied davon singen.

Auf einmal geht es schnell

Der Gemeinderat hat beschlossen, zwei „kleine Baugebiete“ auszuweisen. Einen kurzen Artikel hierzu gibt es im Südkurier. Schon spannend, dass solche Dinge kurz vor der Wahl auf einmal schnell gehen. Wo es den Paragrafen im Baugesetzbuch doch schon „seit rund einem Jahr“ gibt. Offensichtlich haben einige Leute das SPD-Programm gelesen und sich ein paar Anregungen geholt. Ich schlage vor, sie setzten als nächstes das mit der Transparenz um.

Interessant auch die Anmerkungen der zitierten Ratsmitglieder. Schön, dass das Thema Infrastruktur für neue Wohngebiete auch mal mitgedacht wird. Wo jetzt aber genau der „dörfliche Charakter“ Mühlhofen liegt, hat sich mir allerdings nicht erschlossen. Ich frag mal meine alteingesessenen Nachbarn, vielleicht können die mir das erklären. Und was heisst eigentlich, dass die derzeitige Entwicklung „mal bald gestoppt“ werden müsse? Jetzt ist mal gut mit neuem Wohnraum? Freut all diejenigen bestimmt besonders, die schon ewig eine passende Wohnung suchen,

Der neue Gemeindehaushalt – was passiert mit der Ottenbohlstraße?

Gut Ding will Weile haben!

Vor einigen Tagen hat der Bürgermeister den Entwurf für den Gemeindehaushalt 2019 vorgelegt. Sie haben richtig gelesen: 2019. Auch wenn der Haushalt dieses Jahr erstmals nach dem Prinzip der doppelten Buchführung erstellt wird, was ein gewisse Verzögerung entschuldigen mag, ist doch schon ein Drittel des Jahres vergangen. Aber das hat in der Haushaltsplanung schon eine gewisse Tradition. 2018 gab es Ende April einen Haushalt für das laufende Jahr, 2017 erst Ende Mai.

Sanierung der Ottenbohlstraße

Als 2015 das neue Baugebiet „Ottenbohl II“ ausgewiesen wurde, haben die  Häuslebauer dort einen Aufpreis von 10 € je Quadratmeter mehr bezahlt, um damit die Sanierung der Ottenbohlstraße, Hauptzufahrt zum neuen Wohngebiet sowie zu den angrenzenden älteren Gebieten südlich der Weitfelstraße, mitzufinanzieren. 2017 waren noch 233.000 € in der Haushaltsplanung dafür vorgesehen, 2018 taucht der Posten mit 245.000 € als „Ausbau Ottenbohlstraße“ in der Planung auf. 
Jetzt also der Haushaltsplan für 2019. Darin findet sich für die Ottenbohlstraße in den öffentlich zugänglichen Dokumenten kein einziger  Cent mehr. Was verständlich wäre, wenn die Planung denn umgesetzt worden wäre. Ist sie aber nicht. Die Strasse ist in dem selben miesen Zustand, in dem sie schon war, als die ersten Grundstückseigentümer mit dem Hausbau begonnen hatten und offensichtlich wird das (zumindest 2019) wohl so bleiben.

Die „Identitäre Bewegung“ in Mühlhofen

Auch in (Uhldingen-)Mühlhofen gibt es also jung-dynamische Ewiggestrige, die im Schutz der Nacht heldenhaft ihren „Widerstand“ praktizieren. Die Kleber sind mir schon vor einer Weile aufgefallen, mittlerweile hat jemand versucht, einige davon zu entfernen. Andere sind bereits ausgebleicht.

Wer also meint, Rassismus und Rechtsextremismus fänden woanders, aber doch nicht in unserem beschaulichen Örtchen statt, hat sich geirrt.